
Echt jetzt? Pater Maximilian Kolbe und Johannes Paul II. als Vorbilder für Burschen
Wenn ein Team von Burschen zu einem internationalen ECYD-Fußballturnier nach Krakau reist, dreht sich nicht alles nur ums runde Leder. Schon gar nicht, wenn Pater Leonhard Maier LC die Fahrt organsiert hat – und die jungen Teilnehmer mit den Heiligen Pater Maximilian Kolbe und Johannes Paul II. in Berührung kommen.
„Ich war schon zum dritten Mal in Krakau dabei, erstmals besuchten wir auch das ehemalige KZ Auschwitz“, schildert Martin (15) aus der Obersteiermark. Pater Maximilian Kolbe ging für einen anderen Häftling, einen Familienvater, in den stickigen Hungerbunker des KZ Auschwitz. Selbst dort sang und betete er noch und brachte Mitverurteilte dazu, trotz der unvorstellbaren Qualen in Liebe und Verzeihung zu sterben.
Vor der Todeszelle eines Menschen zu stehen, der für einen Fremden alles hingegeben, sogar sein Leben geopfert hat, kann man damit als junger Christ etwas anfangen? „Ja, doch, wir haben sehr viel von seinem Leben erfahren“, sagt Martin. Pater Leonhard habe über den Heiligen gepredigt und der mitgereiste Vater Andreas Mayer über ihn erzählt, außerdem habe man den Film „Leben für Leben“ gesehen. „Pater Maximilian Kolbe war unglaublich mutig, er hat die Ritterschaft der Unbefleckten gegründet und eine Stadt der Unbefleckten Gottesmutter Maria erbaut – eigentlich war es ein Barackendorf“, schildert Martin. „Er war auch Missionar durch die Medien und hat mit seiner Zeitschrift „Bote der Unbefleckten“ Millionenauflagen erreicht. An ihm sieht man sehr gut, dass Liebe, Hingabe und Gebet immer etwas bewirken – und wenn man sich Maria anvertraut!“
Nicht nur Pater Maximilian Kolbe könne ein Vorbild sein, sondern auch Johannes Paul II., ist Martin überzeugt. „Wir haben sein Heiligtum, die Kirche mit seinen Reliquien besucht. Mich hat sehr beeindruckt, wie er mit seinem Attentäter im Gefängnis gesprochen und ihm sogar verziehen hat. Ich wüsste nicht, ob ich das könnte. Zu vergeben ist oft im Kleinen schon sehr schwierig.“ Zudem sei Johannes Paul II. ein Papst der Jugendlichen gewesen, sagt er. „Er hat sich auch fürs ECYD eingesetzt!“

Für Martin hat die alljährliche Krakau-Fahrt einen besonderen Klang. „Vor drei Jahren machte er dabei Bekanntschaft mit dem ECYD. Seine zweite Fahrt war der Auslöser dafür, dass er danach regelmäßig bei Veranstaltungen von ECYD mitgemacht hat“, schildert Pater Leonhard. „Martin ist dann dem ECYD beigetreten und gründete in seiner Heimatgemeinde ein kleines Team, das vom Pfarrer unterstützt wird. Drei seiner Freunde waren seitdem bei Wochenenden und Camps dabei. Die Eltern sagen, das die Jungs sozusagen ihre eigene Sache hätten und sich in der Kirche wieder mehr zu Hause fühlten“, freut er sich. „Einer von Martins Freunden geht seit einem GetStrong-Wochenende wieder gerne regelmäßig in die Sonntagsmesse.“
Das ECYD bedeutet Martin sehr viel: „Das ist für mich eine tolle Gemeinschaft, wo ich auftanken kann. Bei uns daheim bin ich als jugendlicher Christ, der seinen Glauben bewusst leben möchte, beinahe Einzelgänger. Das ECYD zeigt mir, dass es auch andere junge Leute gibt, denen der Glaube wichtig ist.“ Das sei ihm sehr viel wert, betont er. „Wir haben viel Spaß miteinander. Man kriegt bei den Wochenenden viele neue Impulse, sieht super Filme. Das alles hilft, dass ich den Glauben seit dem Beitritt zum ECYD bewusster lebe.“ Ob er ein Beispiel dafür hat, wie sich das im Alltag zeigt? „Beim regelmäßigen Abendgebet. Denn mit dem Beitritt habe ich mich für Gott und das regelmäßige Gebet entschieden.“ Was ändert sich durchs Beten? „Wenn ich täglich am Abend konsequent bete, ist oder geht im Leben meistens ziemlich alles in Ordnung. Da passt schon viel mehr oder sogar alles zusammen, man bekommt immer mehr ein Gespür dafür, Gott zu finden. Wenn man Gott im Gebet Zeit schenkt, kriegt man eine tiefere Beziehung zu ihm. Ich bekomme Antworten auf die Fragen, was Gott von mir will, wie mein Leben aussehen soll. Ich entscheide bewusster, wie ich als Christ im Alltag handle. Und wenn ich für jemand bete, den ich nicht mag, kann ich den anderen zwar nicht verändern, aber beim Beten für ihn ändert sich meine Einstellung. Dann kann ich besser mit ihm auskommen.“
Wenn Gott zur Hauptsache wird, gerät vieles zur Nebensache. Zum Beispiel der vorletzte Platz der Mannschaft U16 beim Fußballturnier in Krakau – aber sicher nicht der zweite Platz der U13!
Hier ist ein Kurzvideo von der Fahrt verlinkt. Fotos von der Krakau-Fahrt 2019 sind auf Flickr zu finden.

„All in für Jesus!“ – Jugendliche erleben die Karwoche im Herzen der Kirche
Über 60 Jugendliche verbrachten die Kartage und das Osterfest vom 15. bis 21. April 2019 in Rom.
In der heiligen Stadt wurden die Geschichten zahlreicher Glaubenszeugen für über 60 Jugendliche auf besondere Art und Weise spürbar, beispielsweise in den Katakomben des Vatikans, am Petrusgrab oder bei den Paulusreliquien in der Lateranbasilika. Die Teenager nahmen zudem an einer Generalaudienz mit Papst Franziskus teil, besuchten den Petersdom und andere historisch bedeutsame Orte wie die Piazza Navona oder die Heilige Stiege (Scala Santa). „Der Besuch beim Petrusgrab hat mich sehr beeindruckt. Er war der erste Papst und hat selber so viel Zeit mit Jesus verbracht“, erzählt Josef (12).
„All in für Jesus!“ lautete das Motto der diesjährigen Fahrt. Bruder Silva LC und Johannes Paul LC thematisierten zu Beginn mit den jungen Teilnehmern das Leben zahlreicher Märtyrer, die mit der Stadt Rom verbunden sind. „Auch Jesus hat nicht an sich selber gedacht, sondern sich ganz verschenkt“, unterstreicht Pater Raphael Ballestrem LC. „Das ECYD möchte konkrete Hilfen anbieten, ein Freund von Jesus zu sein und so zu leben wie er. Daher verbringen wir jedes Jahr die Karwoche in Rom. Die Jugendlichen erleben Kirche und das Osterfest einmal anders als in der Pfarrei, quasi im Herzen der Kirche. Viele der Teilnehmer der vergangenen Jahre haben erzählt, dass die Romfahrt für sie eine entscheidende Erfahrung auf ihrem Glaubensweg war.“
„Das Herz der Kirche ist voll auch von jungen Heiligen, die ihr Leben für Christus gegeben haben, viele von ihnen bis zum Martyrium“, sagt Papst Franziskus in seinem nachsynodalen Schreiben an die Jugendlichen gerichtet. In den Vorträgen ermutigten die Patres die Jugendlichen dazu, ihr Leben ganz Gott anzuvertrauen und sich für die Menschen hinzugeben. Unter dem Titel „Gott hat einen Plan für dein Leben“ beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Frage, wie sie diesem Plan auf die Spur kommen und ihr Potential entfalten können.
„Du bist kein Zufallsprodukt. Gott hat dich geschaffen, weil er dich liebt und weil er Großes mit dir vorhat. Dieser Plan ist für dich vielleicht noch nicht erkennbar, aber du kannst dich heute schon entscheiden, mit Jesus durch das Abenteuer dieses Lebens zu gehen und ihn bestimmen zu lassen, wo der Weg euch hinführt. Diese Entscheidung wirst du nie bereuen!“, weiß Pater Raphael aus eigener Erfahrung.
„Ich bin schon viermal mit dem ECYD nach Rom gefahren. Es war jedes Mal eine tiefe Erfahrung und hat mir geholfen, besser zu verstehen, was an Ostern geschieht. Jede Romfahrt ist für mich auch ein Neuanfang im Glauben und gibt mir neuen Schwung im Gebet“, so Michael (15).
„Nach der Romfahrt kann ich sagen, dass der Karsamstag und Ostersonntag die schönsten Tage meines Lebens waren. Es hat einfach alles gepasst: Der Ausflug ans Meer, die ECYD-Beitritte, die gemeinsame Feier der Osternacht und die Messe mit dem Papst am Sonntag“, erzählt eine Teilnehmerin.
Weitere Zitate der Teilnehmer:
Am besten hat mir gefallen, dass wir so nahe beim Papst sein konnten. Das war ein Privileg für mich. (Michael 15)
Mir hat die Gemeinschaft sehr gefallen. Jüngere und Ältere haben zusammen gespielt, gebetet und Rom erkundet. Außerdem hatten wir immer eine Erklärung der Liturgie und konnten diese tiefer und besser miterleben als zu Hause. (Lukas 18)
Das Meer hat mir gut gefallen, weil ich vorher noch nie am Meer war. Die Beichte war für mich eine gute Erfahrung, ich gehe jetzt erneuert nach Hause. Es war toll, dass die Brüder von den Legionären Christi [BK1] bei den Ausflügen und auch bei allen anderen Aktivitäten dabei waren. Die sind immer für mich da. (Anton 10)
Am besten hat mir gefallen, dass wir so nahe am Papst sein konnten. Das war so besonders für mich, weil ja viele Menschen in ihrem ganzen Leben nie nach Rom kommen oder den Papst treffen können. (Vincent 16
Mir hat die Nachtanbetung richtig gut gefallen. Ich war zwar etwas müde, aber es ist cool, fast alleine mit Jesus zu sein und mit ihm zu sprechen. (Benedict, 13)
Diese Tage haben mich inspiriert, mehr auf die anderen zu schauen, als auf mich selber. Das Camp ist in diesem Sinne immer eine Ladestation für mich. (Lukas 18)
Die Romfahrt hat mich motiviert, in der Schule ein echter Christ zu sein. Ich will so leben, dass die anderen in mir einen guten Freund haben. (Anton 10).
42 Jungen im Alter von 10 bis 17 Jahren und 24 Mädchen von 14 bis 17 Jahren nahmen an der Pilgerfahrt teil.

Begeisterung im Herzen der Weltkirche
Über 60 Jugendliche im Alter von 11-16 Jahren waren in der Karwoche mit dem ECYD in Rom. Im Herzen der Weltkirche haben sie auf besondere Art und Weise die Passion und Auferstehung Jesu miterlebt.
Die ECYD Romfahrt war in vielerlei Hinsicht ein sehr besonderes und einzigartiges Erlebnis. Niemals vorher hatte ich mich so ausführlich mit der Karwoche und Ostern beschäftigt, ich wusste nicht einmal, dass es dazu so viel zu erfahren gibt. Mir waren natürlich die Basics vorher bekannt, aber ich habe unglaublich viel dazu gelernt, wofür ich sehr dankbar bin. Aber das schönste war die enge und spürbare Beziehung zu Gott, die ich so vorher noch nie gehabt hatte. Es war mir möglich, mehr als sonst über entscheidende Fragen meines Lebens mit Gott zu sprechen und ihn um Rat zu bitten. Diese Erfahrung hat mich sehr berührt und ich hoffe, dass auch andere diese Erfahrung machen durften. – Henry, 16 Jahre
Das ist nur eine der Erfahrungen, die die Jugendlichen auf der Pilgerreise mit dem ECYD gemacht haben. Am Grab von Papst Johannes Paul II. begann die Reise mit einer Messe. Am Tag darauf begegneten die Jugendlichen gemeinsam mit vielen anderen Gläubigen aus der ganzen Welt Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Außerdem gab es Zeit, um Rom mit seinen Sehenswürdigkeiten zu entdecken: So besuchten die Jugendlichen den Trevi-Brunnen, die Piazza Navona, das Pantheon und viele andere historisch bedeutende Orte. Auch ein Ausflug ans Meer stand auf dem Programm.
Am Gründonnerstag nahmen die Jugendlichen an der Messe im Studienzentrum der Legionäre Christi teil. Im Anschluss ging die ganze Gemeinde in einer Lichterprozession zu einem Raum, der jedes Jahr dem Garten Getsemani gleichgestaltet wird. Besucher können dort die ganze Nacht über vor der Eucharistie verweilen. Die Jugendlichen beteten dort in Stille, um Jesus in seinen schweren Stunden zu begleiten.
Am Karfreitag lud Pater Klaus Einsle die Teilnehmer bei einem Einkehrtag dazu ein, den Karfreitag nicht als Tag der Trauer, sondern als Tag der Erlösung zu sehen. Dabei vertiefte er die Rolle von Maria, die im Glauben standhaft unter dem Kreuz ausharre. Abends nahmen die Jugendlichen am Kreuzweg mit dem Papst im Kolosseum teil. „Dadurch, dass der Kreuzweg von Jugendlichen gestaltet worden war, konnte ich die Texte richtig gut nachvollziehen.“ meint eine Teilnehmerin.
Einen Höhepunkt der Reise bildete die gemeinsame Feier der Osternacht und der Ostermesse mit tausenden von anderen Gläubigen aus der ganzen Welt auf dem Petersplatz, bei der sie ganz vorne, in der zweiten Reihe sitzen durften. „Es ist beeindruckend, zu sehen, wie viel Gott auf einer einzigen Pilgerfahrt in einem jungen Menschen bewegen kann. Deswegen bieten wir die Fahrt nach Rom jedes Jahr immer wieder an.“ meint Bernadette Ballestrem, Leiterin der Gruppe.
Die nächste Romfahrt findet voraussichtlich in der Karwoche 2019 statt.

Du bist Gottes geliebtes Kind
Rund 50 Jugendliche des Regnum Christi nahmen an einer Pilgerreise ins Heilige Land zu den Wirkungsstätten Jesu teil.
Die Pilgergruppe absolvierte ein enormes Programm: So besuchte sie das Haus der heiligen Familie in Nazareth, Kafarnaum, die Ausgrabungsstätten in Magdala und unternahmen eine Bootsfahrt auf dem See Genezareth. Auch in Jerusalem gab es einiges zu sehen: das Haus von Pontius Pilatus, die Grabeskirche, den Garten Getsemani und vieles mehr. Der Jordan, die Wüste (mit Kamel reiten) und das Tote Meer durften nicht fehlen.
Besonders bewegend war für viele Jugendliche die Tauferneuerung am Jordan, bei der Pater Klaus Einsle LC mit den Worten „Du bist Gottes geliebtes Kind“ für jeden Teilnehmer betete und ihm Wasser über den Kopf goss.
Die Stille der Wüste und Gottes Gegenwart
Ein ganzer Tag in der Wüste beeindruckte die jungen Leute auf besondere Weise: „In der Wüste hat mir besonders die absolute Stille gefallen. Man konnte zur Ruhe kommen und seine Gedanken sortieren. In der hl. Messe konnte ich Gottes Anwesenheit wirklich spüren“, so Sebastian. Auch Raphaela wurde bei der Reise auf besondere Art und Weise berührt: “Die Israelreise war für mich eine der beeindruckendsten Reisen in meinem Leben, das Land und die Orte zu sehen, wo Jesus gelebt und gewirkt hat, hat meinen Glauben viel lebendiger gemacht.”
Die Gruppe selbst hinterließ Spuren im Heiligen Land: „Wir haben die Orte nicht als Touristen besucht, sondern als Pilger. Das heißt, wir hatten auch Zeit vor Ort für das Gebet, das gemeinsame Bibellesen und den Lobpreis. Wenn wir gesungen haben, haben die anderen Leute uns oft gefilmt oder applaudiert. Ich glaube, dass die Leute spüren konnten, dass uns eine tiefe Freude erfüllt und dass diese Freude angesteckt hat.“