
Die Herausforderung als Chance sehen – Kinder- und Jugendpastoral in Ausnahmezeiten
Seit Wochen legt die Corona-Pandemie das öffentliche Leben zum größten Teil lahm. Auch die Kinder- und Jugendarbeit des ECYD ist davon betroffen. Bernadette Ballestrem, Teil der Leitung von ECYD-Deutschland, erzählt, welche Auswirkung das auf die Aktivitäten im ECYD hat.
Wie habt Ihr im ECYD-Leitungsteam die letzten Wochen verbracht?
Ehrlich gesagt: Zuerst haben wir die Ruhe genossen, Sachen aufgeräumt, die schon länger liegen geblieben sind, und die kommenden Camps zu Ende vorbereitet. In der Karwoche war eigentlich eine Romreise geplant und danach ein Ostercamp. Leider musste beides ausfallen.
Gibt es trotz Corona weiterhin Angebote für Mädchen und Jungen im ECYD?
Seit dem Beginn von Corona haben wir eine WhatsApp-Gruppe („Take advantage“), die den Jugendlichen helfen soll, diese Zeit gut zu überstehen, sie vielleicht sogar dazu zu nutzen, um geistig zu wachsen.
Was postet Ihr in der Gruppe?
Es gibt jeden Tag einen Impuls zum Tagesevangelium. Außerdem teilen wir ab und zu Videos, die den Kindern helfen sollen, z.B. „Wie kann ich in diesen Tagen mein Gebet aufpäppeln?“. Zwischendurch machen wir auch spontane Spiele. Ein anderes Mal haben die Teilnehmer der Gruppe den Auftrag bekommen, sich etwas Kreatives auszudenken und es per Video zu teilen.
Und was kam raus?
Es waren tolle Ideen dabei. Katharina und Marcella haben zum Beispiel das Lied „Flieg mit mir um die Welt“ umgedichtet mit Corona und Klopapier. Andere haben eine Tischtennisplatte selbst gebaut.
Finden auch Online-Treffen statt?
Seit Ende der Osterferien haben wir wöchentlich zwischen 15 und 17 Uhr Online-Aktivitäten für die Jugendlichen. Bei den jüngeren Kindern beginnen wir immer mit einem Spiel. Dann gibt es eine kindgerechte Katechese und danach eine Aktivität oder ein Video, das wir uns gemeinsam anschauen. Das Treffen wird von unserer Coworkerin Patricia und unserer Postulantin Betty organisiert. Unsere Teamleiterinnen Raphaela und Becky machen einmal in der Woche ein Treffen für 11- bis 14-jährige Mädchen. Und für junge Frauen um die 15 Jahre findet dienstagsabends eine „ECYD-Night“ statt. Dabei kommen externe Referenten und sprechen über ein Thema. Organisiert wird es von unseren Teamleiterinnen Oni und Maria und unserer Coworkerin Johanna. Die Jugendlichen können dabei Fragen stellen. Einmal kam zum Beispiel ein junges Paar und hat über das Thema Beziehung gesprochen.
Gibt es auch Programm für Jungs?
Bruder Raphael, Bruder Silva und Bruder Peter haben zweimal in der Woche „Die gute Frage“ gemacht. Dabei wurde intensiv ein Thema des christlichen Glaubens behandelt, z. B. „Warum musste Jesus leiden?“, „Auferstehung und Himmel… wird das nicht ewig langweilig?“, usw. Die erste “Staffel” ist beendet, aktuell schauen die Brüder, ob und wie es weitergeht.
Was ist dein Eindruck: Wie geht es den Kindern und Jugendlichen?
Soweit ich es mitbekomme, geht es den meisten gut. Natürlich vermissen sie ihre Freunde, die Schule und den sozialen Alltag. Die Zeit kann aber auch die Beziehungen in Familien stärken, weil bei vielen mehr Ruhe in den Alltag eingekehrt ist. Was aber nicht heißt, dass alles leicht läuft. Einige rufen an und teilen mit, was ihnen auf dem Herzen liegt.
Wie sieht es aus mit den diesjährigen Sommercamps?
Wir bereiten sie vor und hoffen, dass sie stattfinden können. Wir müssen uns an die Richtlinien der verschiedenen Länder, Bundesländer und Bistümer halten. Aber wir möchten auch kreativ sein, um, falls nötig, Aktivitäten in kleineren Gruppen anbieten zu können. Soweit es uns möglich ist, möchten wir auf jeden Fall Programm für die Kinder und Jugendlichen im Sommer anbieten. Was aber nicht vergessen werden darf: Das ECYD-Leben besteht nicht nur aus Aktivitäten, sondern vor allem aus jungen Menschen, die mit Jesus im Herzen ihren Weg gehen.
Danke.
Das Interview führte Angela Kunze
ECYD-Angebote im Überblick
Für Jungs und Mädchen:
„Freunde von Jesus“ – WhatsApp Gruppe mit Br. Peter Hemm LC zum gemeinsamen Bibellesen mit Kahoot-Quiz.
„Gute Frage“ – WhatsApp Gruppe: zweimal wöchentlich ein Zoom-Treffen mit Br. Peter Hemm LC, Br. Raphael Böhm LC, Br. Jesús Silva LC (vorerst beendet).
Für Jungs:
Tägliches Morgen- und Abendgebet mit geleiteter Meditation: WhatsApp Gruppe zu Zoom-Treffen mit P. Leonhard
8.30 Uhr, Frühaufsteher-Morningprayer
9.30 Uhr, Langschläfer-Morningprayer
20.30 Uhr, Abendgebet
Für Mädchen:
WhatsApp-Gruppe TAKE ADVANTAGE: Hilfen zum Gebet und Kommentare zum Tagesevangelium; Ideen, wie man die Quarantäne gut nutzen kann, Motivation, Zeugnis Videos.
Für Mädchen von 11-14 Jahren: ECYD AT HOME WhatsApp-Gruppe für wöchentliches ZOOM-Treffen mit Bernadette Ballestrem (gottgeweihte Frau im Regnum Christi).
Für Mädchen von 15-17 Jahren: ECYD-Night WhatsApp-Gruppe für wöchentliches ZOOM-Treffen mit Bernadette Ballestrem.

„Looking Good und GetStrong United“: Eine von Jesus begeisterte Generation!
Ungefähr 600 Kilometer musste Miriam Baumeister fahren, um von Köln nach Mühldorf am Inn zum Jugendtreffen „Looking Good und GetStrong United“ zu kommen – und das nach einer Nachtschicht im Hebammendienst. Klingt verrückt? Ist es auch. Doch die 24jährige, die sich regelmäßig im ECYD und Regnum Christi engagiert, ließ sich das nicht nehmen.
Wie bist du auf die Idee gekommen, zum United zu fahren?
Ein Teamleiter von „GetStrong“, den ich beim ECYD-Teamleiterwochenende kennenglernt habe, hat mich auf der Youmove eingeladen. Ich bin auf vielen ECYD-Camps gewesen, aber kenne „Looking Good“ und „GetStrong“ nicht so gut. Daher war ich gespannt darauf, neue Leute kennenzulernen und die eine oder andere Idee mit nach Hause zu nehmen.
Und dann bist Du losgefahren…
Genau, ich bin nach dem Nachtdienst zusammen mit einer anderen Teilnehmerin aus NRW losgefahren. Abends haben wir das Konzert von den O´Bros besucht. Es war schön zu sehen, wie die Mädels und Jungs zu der Musik abgegangen sind, für sie war es echt ein Highlight.
Und was war dein persönliches Highlight?
Worüber ich mich immer sehr freue ist, wenn es auf Veranstaltungen Anbetung gibt. Mein persönliches Highlight war der Abend der Barmherzigkeit am Samstag: Es waren so viele Leute in dem Raum, aber gefühlt waren nur Jesus und ich alleine dort. Es gab „pray stations“, wo man für sich beten lassen konnte und die Musik hat mich sehr berührt.
Was hast Du noch erlebt?
Am Samstag gab es für die jüngeren Teilnehmer ein Sportturnier und die älteren sind in Kleingruppen auf Mission gegangen. Eine Gruppe war in der Kirche und hat für die Mission gebetet, eine hat Gebetsanliegen gesammelt und sie ans Kreuz geheftet. Am Abend der Barmherzigkeit haben wir für diese Anliegen gebetet. Wieder andere haben einfach so Rosen und Eiskugeln verschenkt, usw.
In welcher Gruppe warst Du?
Ich war in der Gebetsgruppe, weil ich denke, dass das Gebet echt wichtig ist und ich da viel bewegen kann. Im Endeffekt ist nicht entscheidend, was wir tun, sondern was Jesus tut. Mein Talent liegt nicht unbedingt darin, Leute anzusprechen, aber Menschen im Gebet zu unterstützen, bereitet mir viel Freude.
Und am Nachmittag?
Nach dem Mittagessen gab es einen Impuls von Gottfried Schwarzenberger (alias “Goofy”) aus der Home Mission Base zum Thema „Talente entfalten – Apostel sein“. Außerdem hatte das Team 15 Workshops vorbereitet, die einem konkret im Leben helfen sollen, z. B. wie kann ich meine Lebens-Story gut auf Instagram teilen, es gab eine Fragerunde, einen Workshop zum Thema Ausstrahlung, etc. Ich fand es sehr gut, dass für jeden etwas dabei war. So hat man sich nicht fehl am Platz gefühlt.
Am Sonntag wart ihr in der Gemeinde, oder?
Ja, wir haben die Gemeindemesse mitgestaltet. Hinterher sind Leute zu uns gekommen und haben ihre Freude und Dankbarkeit ausgedrückt. Sie hätten noch nie so viele junge Leute in der Kirche gesehen.
Was ist dein Fazit?
Am Anfang dachte ich: Es wird super anstrengend, weil die Fahrt so lange ist. Aber es hat sich echt gelohnt. Für mich als ehemalige Coworkerin ist es total rührend zu sehen, dass die jüngere Generation so begeistert für Jesus ist. Das hat mich in dem, was ich tue, bestärkt und mir gezeigt, dass ich am richtigen Ort bin.
Danke.
Das Interview führte Angela Kunze.
Das sagen weitere Teilnehmer:
Jesus im Lobpreis und vor allem in den hl. Messen zu begegnen, darauf habe ich mich sehr gefreut. Und zu sehen, dass so viele Jugendliche beim Barmherzigkeitsabend ihr Leben ganz Jesus übergeben hat mich sehr berührt. (Andreas, 18)
Es hat mich überrascht, dass bei der Aktion mit den Gebetsanliegen viel mehr Menschen mitgemacht haben als erwartet. Es war echt schön zu sehen, wie sich die Menschen geöffnet haben. Besonders bereichernd war für mich der Vortag am Samstag: Die Aussage, dass man nicht perfekt sein muss, um Zeugnis zu geben und Licht zu sein. Goofy hat zugegeben, dass er selbst Makel hat, und sich trotzdem nach vorne gestellt. Das hat mich beeindruckt. (Mattia, 18)

O’Bros begeistern 300 Jugendliche
Das diesjährigen United-Treffen von 10 Looking Good und GetStrong Teams in Bayern und Österreich in Mühldorf am Inn startete mit einem Konzert der christlichen Band „O’Bros“.
Sei mein Licht
Begonnen hatte das Treffen mit einer heiligen Messe, bei der P. Martin Baranowski das Motto des Treffens „Be my light“ auf die Aussage Jesu bezog: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49) Somit sei dieses Licht nicht langweilig, sondern lebendig und spannend wie das Feuer einer Fackel. „Wie die Fackel am Feuer entzündet wird, so muss sich auch unser Licht an dem entzünden, der das Licht der Welt ist, an Jesus Christus.“ Anschließend erklärte Moderator Rupert Zeltsperger die Einladung der O’Bros: „Sie stellen Jesus in den Mittelpunkt und lassen sein Licht leuchten.“
Evangelisierung mit Hip-Hop
Mit ihrer Musik wollen die Münchener Brüder Maxi und Alex „Menschen ermutigen, ihren Glauben offen zu leben“. Dabei verkündigen sie das Evangelium auf moderne Art und verbinden leidenschaftlichen Hip-Hop mit christlichen Texten. Der Hip-Hop biete sich dafür hervorragend an, weil man viel „Message in kurzer Zeit“ vermitteln kann. Im Januar hatten die „O’Bros“ rheinland-pfälzischen Montabaur einen der größten Bandwettbewerbe Europas gewonnen, nachdem sie sich im Rahmen des SPH Band-Contests über ein Jahr lang mit 1.000 Nachwuchsbands auf 500 Konzerten in 70 Städten gemessen hatten.
Nicht nur die Musik, sondern auch der Text spricht an
Zum abendlichen Konzert in Mühldorf sind neben den rund 200 Dauergästen auch noch über 100 Abendgäste dabei – einige davon haben dafür über drei Stunden Anreise auf sich genommen. Eine freudig gelöste Stimmung und Kommentare wie „Sau cool“ – „Wirklich stark“ prägen den Abend nach Konzertende. „Mir gefällt nicht nur die Musik, sondern vor allem auch, dass ich mich auch wirklich mit den Texten identifizieren kann“, meint Julian aus dem Allgäu, der die O’Bros erstmals live erlebte, „das ist bei den Liedern, die ich im Radio höre, nicht immer so.“
Jugendliche als Protagonisten
Auf dem Programm des United-Treffen stehen noch Sport, Gottesdienste, Anbetung, Impulse und Workshops. Organisiert wurde die Begegnung von den Teamleitern der Looking Good und GetStrong Teams. Ermutigt werden sie dazu von Papst Franziskus. Im Nachsynodalen Schreiben „Christus vivit“ schreibt der Heilige Vater: „Die jungen Menschen wissen, attraktive Wege zu finden, um einzuladen. Sie verstehen es, Festivals und Sportwettbewerbe zu organisieren und auch in den sozialen Netzwerken mit Botschaften, Liedern, Videos und anderen Ideen zu evangelisieren. Man muss die jungen Menschen nur ermutigen und ihnen die Freiheit geben, damit sie sich für die Mission in den Bereichen, wo die Jugendlichen zu finden sind, begeistern“ (Nr. 210).

Mit Glauben die Welt verändern – Teamleiterschulung 2019
Über 50 jungen Erwachsene kamen vom 5.-7. April zum jährlichen Teamleitertreffen unter dem Motto „Believe you can change the world“ auf den fränkischen Volkersberg bei Fulda.
Die jungen Leute engagieren sich neben Ausbildung oder Beruf ehrenamtlich in der Jugendarbeit des Regnum Christi. Damit ermöglichten sie allein im Jahr 2018 die Treffen von deutschlandweit 15 Jugendgruppen mit wöchentlichen Gruppenstunden sowie über 100 mehrtätige Veranstaltung von Camps und Wochenenden mit jährlich über 2.300 Teilnahmen. Viele der Teamleiter sind selbst in der Jugendarbeit des ECYD groß geworden, haben sich als Coworker weitergebildet und auch internationale Erfahrung gesammelt. So berichtete Veronika Lanzerstorfer aus dem österreichischen Wels gleich zu Beginn von ihrem Sommereinsatz in Mexiko und stellte fest: „Teamleiter sind einfach der Dreh- und Angelpunkt der Jugendarbeit“.
Sendung eines Teamleiters
In seinem Impulsvortrag am Samstagvormittag regte P. Klaus Einsle die Reflexion über die Rolle und Aufgabe eines Teamleiters an: „Wie sehe ich die Kinder? Wie sehe ich mich selber? Wie sieht Gott die Kinder und wie sie Gott uns? Der Umgang mit Zachäus, Petrus und Maria Magdalena lässt erkennen, dass Jesus nicht nur den Ist-Zustand betrachtet, sondern das Potential sieht, das im Menschen steckt, auch wenn sich aktuell noch nicht viel davon erkennen lässt. Kinder blühen auf, wenn man nicht bei der Gegenwart stehen bleibt, sondern auf die Zukunft ausgerichtet ist.“ Diese Einstellung sollte auch die Teamleiter auszeichnen, die gemäß den Statuten des ECYD eine zentrale Rolle in der Jugendarbeit spielen: „Sie begleiten die Kinder oder Jugendlichen ihres Teams in deren Persönlichkeitsentfaltung und führen sie hin zur Freundschaft und Nachfolge Jesu […] Sie fördern wahre Freundschaften untereinander, zeigen Interesse für jedes Teammitglied und stehen allen zur Seite. Sie beten für die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen, führen persönliche Gespräche und organisieren die Teamaktivitäten“ (Statuten des ECYD Nr. 36).
Vielfältige Herausforderungen
Anschließend begaben sich die Teilnehmer in Kleingruppen und beschäftigten sich in Workshops mit vielfältigen Herausforderungen, denen Teamleiter in ihrer alltäglichen Arbeit begegnen: Die Kenntnis und der richtige Umgang mit der psychologischen Entwicklung von Kinder und Jugendlichen, Methoden und Hilfen für eine altersgerechte und spannende Vermittlung von Inhalten, die nötigen Schritte zur Bewerbung einer Veranstaltung sowie die unerlässliche persönliche Organisation. Die Jugendlichen sprachen auch über die Pflege des Internetkalenders und der damit verbundenen Datenbank.
Jugendschutz und Verhaltenskodex
Am Nachmittag referierte Bernadette Ballestrem (gottgeweihte Frau im Regnum Christi) anhand eines eigens dafür entwickelten Verhaltenskodex über die Ausübung der Aufsichtspflicht und die Beachtung der Bestimmungen des Jugendschutzes. Sowohl allgemeine Leitsätze für den Umgang und das Verhalten untereinander, als auch ganz konkrete Bestimmungen zur Nutzung von Handys, dem (Nicht-)Konsum alkoholischer Getränke, Baderegeln, Transport und Betreuung von Minderjährigen sind darin thematisiert.
Kraft- und Motivationsquelle
Das Feuer und die innere Motivation für ihren Einsatz schöpfen die Teamleiter aus der persönlichen Christusbeziehung und dem gemeinschaftlichen Gebet. Daher wünschten sich die Teamleiter neben festen Gebetszeiten und der täglichen Eucharistiefeier auch eine Nachtanbetung. „Die Kirche ist jung, wenn sie sie selbst ist und wenn sie die immer neue Kraft des Wortes Gottes, der Eucharistie, der Gegenwart Christi und der Kraft seines Geistes jeden Tag empfängt. Sie ist jung, wenn sie fähig ist, immer wieder zu ihrer Quelle zurückzukehren“, schrieb Papst Franziskus dazu in seinem jüngsten Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Christus vivit“ (Nr. 35).
Unersetzbare Protagonisten
„Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht?“ (Jes 43,19). Anknüpfend an diesen Vers aus der Lesung der Sonntagsmesse reflektierte P. Martin Baranowski in der Predigt: „Die Neuheit kommt von Gott, nicht von uns. Gott will sein Werk tun, aber dazu wünscht er sich wie bei Maria unser Ja. Wir brauchen dringend eine Überwindung eines falschen Klerikalismus, der die Aufgabe der Neuevangelisierung ausschließlich an die Priester und Bischöfe delegiert. Wir erleben hier in der Jugendarbeit, dass gerade die Teamleiter eine Aufgabe haben, in der sie nicht nur Empfänger und Konsumenten, sondern als Protagonisten unersetzbar sind und gerade so fruchtbar mit den Priestern zusammenarbeiten.“
Ich habe viel zu geben
„Ich habe gemerkt: Ich habe viel zu geben! – Das möchte ich auch wirklich weitergeben“, meint Gabriel Weidmann, ein 22-jähriger Teamleiter von GetStrong aus dem Chiemgau. „Für mich war das Teamleitertreffen eine wichtige Stütze, für das, was ich machen möchte“, resümiert Johannes Pauls, der mit 15 Jahren der jüngste Teilnehmer war.

Wie gehe ich mit meinen Gefühlen um?
Unter diesem Motto verbrachten 20 Mädchen ein aktionsreiches Wochenende bei viel Schnee vom 12. – 13. Januar im Allgäu.
„Nicht nur passiver Zuschauer sein, sondern auch aktiv etwas unternehmen“, darum ginge es im Wesentlichen beim Umgang mit den eigenen Gefühlen erklärte Pater Martin Baranowski LC, Referent und geistlicher Begleiter des Wochenendes. Er unterstrich die Wichtigkeit des richtigen Umgangs mit Gefühlen. Grundsätzlich seien sie weder gut noch schlecht, im Gegenteil, es sei sogar normal und wichtig Gefühle zu haben. „Auch Jesus weinte, lachte und war zornig.“ Der Verstand könne schließlich dabei helfen, die eigenen Gefühle zu lenken. Der Vortrag vermittelte den Teilnehmerinnen auch konkrete Tipps, wie sie ihre Gefühle besser verstehen können. Ein Mädchen bestätigte nach dem Wochenende: „Ich nehme mir vom Wochenende mit, dass man seine Gefühle zeigen darf, es aber auch wichtig ist, sie zu kontrollieren.“
Nicht nur Input gab es am Wochenende, sondern auch zahlreiche Aktivitäten und Möglichkeiten zum gegenseitigen Austausch. Den Nachmittag verbrachte die Gruppe beim Schlittschuhlaufen in Oberstdorf, wo die Mädchen viel Spaß hatten. Am Abend nahmen sie an einer Diskotanzstunde teil, danach ging es nach draußen in den hüfthohen Schnee. Dort bauten die Teilnehmerinnen verschiedene Skulpturen, unter anderem eine Schneebar. Abgerundet wurde der Abend durch Punsch und Marshmallows am Lagerfeuer im Schnee. Dabei konnten die Mädchen sich unterhalten und neue Freundschaften schließen. Die gemeinsamen Aktionen waren für viele der Teilnehmerinnen das Highlight des Wochenendes: „Mir hat das Schlittschuhlaufen und der coole Abend super gut gefallen.“

Die Schätze des Lebens finden
20 Mädchen machten sich beim „Looking Good“-Wochenende im Allgäu vom 24. bis zum 25. November auf die Suche nach den Schätzen des Lebens.
Das Wochenende begann mit einer heiligen Messe, die Pater Martin Baranowski für die Mädchen feierte. In seiner Predigt sprach er zunächst darüber, was das Wort „Schatz“ ausdrückt: „Ein Schatz ist etwas, das jemandem etwas wert ist.“
Für den Bildhauer und Referenten an diesem Wochenende Michael Vogler ist der Glaube der wichtigste Schatz seines Lebens. Er erzählte den Mädchen, dass er vor 12 Jahren einen schweren Unfall hatte, bei dem sein Auto von einem Lastwagenanhänger erfasst wurde. Dadurch erlitt er am ganzen Körper viele Verletzungen, unter anderem eine Lungenquetschung, offene Brüche sowie ein Schädelhirntrauma. Viele bezeichneten es als ein Wunder, dass er das alles überhaupt überlebte.
Der Künstler wurde insgesamt zehn Mal mehrere Stunden operiert, musste noch lange im Krankenhaus bleiben und danach noch ein viertel Jahr im Rollstuhl verbringen. Doch der Glaube half ihm, diese Leiden zu ertragen und in seiner Situation nicht zu verzweifeln. „Gott lässt solche Schicksale zu, um uns neu die Bedeutung unseres Lebens bewusst zu machen und damit wir besser verstehen können, was Jesus für uns am Kreuz ertragen hat“, so der 56-Jährige.
Michael Vogler erlitt seine körperlichen Schmerzen verursacht durch den Fehler eines Anderen. Durch Vergebung wurde er frei von der Last der Bitterkeit. Die Mädchen konnten so aus seinem Zeugnis mitnehmen, welche Kraft in der Vergebung steckt. Ein weiterer wichtiger Punkt für den Bildhauer war, dass er seine Schmerzen nicht nur ertrug, sondern seine Situation mit Liebe lebte. „Freundlich und zufrieden kann man immer sein!“, so Michael Vogler. Durch diese positive Einstellung konnte Michael auch andere Schwerverletzte im Krankenhaus ermutigen, die nicht so viel Hoffnung hatten, wie er.
Die Erfahrungen, die der 56-Jährige durch seinen Unfall gemacht hatte, verarbeitete er später in zwei Kunstwerken: Er baute aus den Metallteilen, die in seinen Körper eingebaut waren, erst ein Kreuz als Symbol für die Leiden, die der Unfall mit sich gebracht hatte, und danach eine Monstranz als Zeichen dafür, wie Gott durch sein Leiden gewirkt hat. Mittlerweile ist der Bildhauer wieder vollkommen gesund.
Nachmittags gingen die Mädchen klettern. Das machte allen besonders viel Spaß. Der Abend wurde durch eine Schatzsuche im Dunkeln mit Fackeln und einem gemütlichen Punschabend am Kamin abgerundet.
Am Sonntag nahm das „Looking Good“-Team am Christkönigssonntag – dem Patrozinium des Regnum Christi – in Speiden teil. Dort hielt eine der LGIO-Leiterinnen einen Vortrag. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Spielenachmittag mit den Jungen von „GetStrong“ auf der Burgruine Eisenberg.

“Looking Good und GetStrong United” – Wochenende für Jugendliche
Über 150 Mädchen und Jungen der Projekte “Looking Good” und “GetStrong” kamen vom 15.-17. Juni unter dem Motto „Lass Deine Masken – zeig, wer Du bist!“ in Neuötting-Alzgern zusammen.
Der erste Abend begann dynamisch und spirituell: Johannes Krysl und Emmanuel Fleckenstein von der Salzburger Band „Cardiac Move“ gaben ein Lobpreiskonzert und erzählten von ihrem Weg zu Christus. Dabei ging es darum, wie Emmanuel als junger Mensch – über viele Umweg – sein Glück als christlicher Ehemann und Vater fand.
Sportlich startete der Samstagmorgen mit Frühsport am Marktler Badesee. Nach dem Frühstück sprach P. Klaus Einsle LC über die Grundlagen von „Looking Good“ und „GetStrong“. Beide Jugendprojekte seien aus dem Geist des Regnum Christi erwachsen und je tiefer und stabiler die Wurzeln eines Baumes sind, desto größer und schöner könne dieser aufblühen. In diesem Zusammenhang ermutigte P. Klaus die Jugendlichen, regelmäßig Zeit in die Vertiefung der Spiritualität und Sendung des Regnum Christi in Kirche und Welt von heute zu investieren.
Bei der anschließenden Stadtrallye in Neuötting konnten die verschiedenen regionalen Gruppen sich besser kennenlernen. Beim Flashmob vor dem Neuöttinger Rathaus bezeugten die Jugendlichen öffentlich, dass sie zu Jesus Christus gehören wollen, unüberhörbar sangen sie: „Our God is an awesome God!“
Verschiedene Workshops standen am Nachmittag auf dem Programm. Vielbesucht war das Zeugnis von Thorsten Hartung „Gott und der Mörder“, in dem er davon berichtete, wie er nach über 20 Jahren Einzelhaft seine Identität als Kind Gottes finden durfte. Andere Workshops beschäftigten sich mit Themen wie „Christsein in der heutigen Gesellschaft“, „Mann-Sein und Frau-Sein“ sowie dem „Aufbruch der Kirche in anderen Ländern“.
Außerdem konnten die Jugendlichen an sportlichen Workshops teilnehmen, zum Beispiel einer „Nerf-Schlacht“ sowie einem Tanzkurs für die Älteren. Hier übten sie begeistert das ein, was sie bei der Party am Abend anwenden wollten. Die große Tanzfläche konnte die vielen begeisterten Tanzpaare schließlich kaum fassen. Es herrschte ausgelassene Stimmung. Das Besondere an diesem Party-Abend: Gleichzeitig blieb der eucharistische Jesus in der Anbetungskapelle nie allein.
Pater Bertalan Egervari LC machte am Sonntag anhand einiger selbst erlebter Geschichten deutlich, wie wesentlich die feinfühlige Nächstenliebe für die Jugendarbeit des Regnum Christi (ECYD) sei. Dazu gehöre, darauf zu achten, was der andere brauche, auf den anderen zuzugehen und sich gegenseitig so anzunehmen, wie Jesus es tat. Beim letzten Impuls am Sonntagmorgen ermutigten der vierfache Familienvater und selbstständige Unternehmer Hubert Zeltsperger und sein Sohn Rupert die Jugendlichen, ihren Glauben authentisch in der Welt zu leben.
So ein Wochenende fördere im besten Sinn die Freundschaften zwischen Mädchen und Jungen, fand Michael Berktold, und Simon ergänzte: „Wiederholungsbedarf!“ Rudjer aus Montenegro fand: „Hier habe ich erlebt, wie viele coole katholische Jugendliche es gibt!“
P. Georg Rota LC, zuständig für die Jugendlichen des Regnum Christi in Bayern, war beeindruckt von der Power und dem Optimismus der Jugendlichen. Auf dem Wochenende sei eine „geballte Ladung Heiliger Geist“ zu spüren gewesen. Ziel des Wochenendes sei es gewesen, die Gemeinschaft unter den Jugendlichen im Regnum Christi zu vertiefen. Die etwa 30 Helfer und Verantwortlichen des Wochenendes waren sich darin einig, dass diese drei Tage ein voller Erfolg waren. „Es gibt nun eine neue Dynamik in jedem von uns“, sagten die Moderatoren des Wochenendes Anja Spörl und Rupert Zeltsperger. Das Team ist sich sicher: Diese Mädchen und Jungs sind Teil einer neuen Glaubensgeneration in der Kirche.

„Let your light shine“ – Lass dein Licht leuchten!
Unter diesem Motto fand das fünfte Looking Good-Wochenende vom 12.-13. Mai im Allgäu statt, bei dem zwölf Mädchen im Alter von 11 bis 16 Jahren der Frage nachgingen, wie sie Licht in der Welt sein können.
Geistlich begleitet wurde das Wochenende von Pater Martin Baranowski. Bei der Bergmesse vertiefte er das Thema, indem er die Geschichte von der Verklärung Jesu aufgriff: Petrus sei fasziniert von diesem heiligen Moment gewesen und habe ihn festhalten wollen, indem er vorschlug, zwei Hütten für Jesus und Moses zu bauen. Dabei habe Petrus aber nicht wirklich verstanden, worum es in diesem Augenblick ging. Pater Martin hob hervor, dass es nicht die Aufgabe eines Christen sei, sich mit der Gnade Gottes erfüllen zu lassen, damit er selbst dann in Sicherheit und Geborgenheit lebt. Christen seien berufen, die Liebe Gottes auszustrahlen und zu den anderen Menschen zu bringen. Erst dann werde der Mensch wirklich zum Abbild Gottes.
Um das Motto praktisch umzusetzen, stiegen die Mädchen mit Heliumluftballons auf einen Berg. Auf dem Gipfel schrieben die Teilnehmerinnen Bibelzitate oder motivierende Botschaften auf kleine Zettel, die an den Luftballons befestigt wurden. Diese schickten die Mädchen dann als Zeichen der Liebe Christi in die Welt. Beim Bowling in Kempten ließen sie den Abend bei Sport und Spaß ausklingen.
Am Sonntag besuchte die Gruppe gemeinsam das „Himmelszelt“ in Seeg. Dabei handelt es sich um eine ökumenische Veranstaltung verschiedener christlicher Gruppierungen. Die zentrale Botschaft war, dass die christlichen Gemeinschaften zwar in ihrer Art und Weise unterschiedlich seien, ihren gemeinsamen Mittelpunkt aber in Gott finden würden. Die Vielfalt in der Kirche sei von Gott gewollt und geliebt. Daraus resultiere, dass man sich nicht miteinander vergleichen und aneinander messen solle.

Verliebt, verlobt, verheiratet – Wochenende für Teenager
Vom 13.-15. April drehte sich in Düsseldorf für 24 Jugendliche im Alter von 13-18 Jahren alles um das Thema „Freundschaft, Liebe & Sexualität“. Die Vorträge hielt Pater Klaus Einsle. Ein junges Ehepaar und eine junge Frau, die als Single lebt, gaben den Teilnehmern außerdem einen Einblick in ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema „Beziehung“.
Zu Beginn konnten die Teilnehmer ihre Fragen auf verschiedene Zettel schreiben. Dabei gab es vier verschiedene Kategorien: Was ich selber nicht verstehe. Was ich meinen Freunden nie erklären kann. Was ich vom Wochenende mitnehmen will. Worüber ich gerne mehr erfahren würde. Die Fragen dazu griff Pater Klaus Einsle darauf in seinen Vorträgen auf.
So ging es am ersten Abend gleich um die Frage, warum die katholische Kirche lehrt, dass wir vor der Ehe enthaltsam leben, d.h. keinen Sex haben sollen. Pater Klaus erklärte die Frage in Anlehnung an die „Theologie des Leibes“ des heiligen Johannes Paul II.: Im Wesentlichen ginge es darum, dass unsere Leiblichkeit ein Ausdruck unserer Seele sei. Deshalb wäre es so wichtig, auch nur das mit seinem Leib zu „sagen“, was wir innerlich wirklich damit meinen. Zudem sprach er über die vier Kriterien wahrer Liebe: Treue, Bedingungslosigkeit, Freiheit und Fruchtbarkeit. „Früher war mir irgendwie schon so klar, und ich hab das auch in Gesprächen mit meinen Freunden gesagt, dass ich eigentlich keinen Sex vor der Ehe haben will. Aber ich wusste nie genau, warum eigentlich. Jetzt schon“, so am Ende ein Teilnehmer.
Am Samstag ging es um den Zusammenhang zwischen dem Menschen als „Abbild Gottes“ und der Bedeutung der Sexualität. Gerade in der vereinigenden Verbindung zwischen Mann und Frau in der Ehe sei der Mensch Gott ähnlich, weil er sich ganz hingebe und schöpferisch tätig werde. „Ich spüre in mir eine große Bewunderung für Ehe und Sexualität und wie perfekt das alles zusammenpasst“, meinte eine Teilnehmerin. Besonders interessant fanden die Jugendlichen die „Beziehungspyramide“, die verdeutlicht, wie sich eine gesunde Beziehung entwickeln kann. Dabei stellten sie Fragen wie zum Beispiel, wann man sich zum ersten Mal nur zu zweit treffen sollte oder an welchen inneren Verwundungen Frauen und Männer heute oft leiden würden.
Das Ehepaar Justine und Sebastian Druch gab den Teilnehmern einen Einblick in ihr Leben als junge Familie mit zwei Kindern und die Unterschiede zwischen Mann und Frau. Hier fanden die Gespräche geschlechterspezifisch statt, sodass die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, nur unter Frauen bzw. Männern Fragen zu stellen. Für Katharina (14 Jahre) waren gerade diese Gespräche eine große Bereicherung: „Die Eltern aller meiner Freundinnen sind geschieden. Ich habe schon gar nicht mehr dran geglaubt, dass so eine katholische Ehe möglich ist. Aber nach dem Zeugnis von Justine und Sebastian kann ich wieder glauben, dass man ein Leben lang treu sein kann.“

Beim Grillen am Abend gab es die Möglichkeit, sich zu erholen, Frisbee zu spielen oder in Ruhe Gespräche zu führen. Ein besonders ermutigendes Zeugnis für Singles gab Miriam, die auch mit 23 Jahren (noch) keinen Freund hat: „Es lohnt sich zu warten. Ich bin sehr dankbar für die Zeit, in der ich mich selbst entwickeln kann“, so die junge Hebamme. Wegen ihrer beruflichen Erfahrungen stellten ihr die jungen Teilnehmerinnen außerdem allerhand Fragen zum Thema „Schwangerschaft“ und „Geburt“.
Am Ende des Wochenendes gingen die Jugendlichen bereichert nach Hause:
„Mir hat das Wochenende sehr geholfen, weil die Themen total interessant sind und man sie braucht. Ich habe z.B. einen homosexuellen Freund und habe jetzt viel mehr darüber verstanden.“ (Rebecca, 18)
„Ich habe noch nie so gute und klare Vorträge über Freundschaft und Sexualität gehört wie hier.“ (Michel, 16)
„Für mich war das ein totales Aha-Erlebnis. Ich war sehr in eine weltliche Sicht meines Lebens gerutscht, wo der Körper einen viel zu wichtigen Stellenwert gegenüber der Seele einnimmt. Hier ist mir klar geworden, wie schön der Plan Gottes für uns Menschen ist.“ (Marcella, 13)
Organisiert wurde das Wochenende von der gottgeweihten Frau Bernadette Ballestrem und den diesjährigen ECYD-Coworkern. Im nächsten Jahr soll es voraussichtlich wieder ein Wochenende zu diesen Themen geben.





„Mit euch steht und fällt das ECYD“
40 junge Erwachsene nahmen am vergangenen Wochenende am ECYD-Leitungstreffen in Leinach teil. Erstmalig fand das Treffen mit allen verantwortlichen Leitern der verschiedenen ECYD-Programme wie Looking Good, GetStrong, den Camps und Gruppenstunden statt.
„Wir können die vielen Aktivitäten nur veranstalten, weil es euch gibt.“ meint Pater Martin Baranowski, als er den Leitern die Statistiken der letzten Jahre vorstellt, „wenn es euch nicht gäbe, könnten wir das alles streichen.“ So konnten in den letzten sechs Jahren insgesamt 8000 Teilnahmen an 500 Veranstaltungen ermöglicht werden.
Neben den Zahlen und Statistiken gab es auch spirituellen Input: „Gott sieht dich mit einem Wahnsinns-Potential. Wir haben ein Potential, das unendlich ist, weil es von Gott kommt.“ so Pater Klaus Einsle in seinem Vortrag. Als Leiter sei es außerdem wesentlich, nicht nur die eigenen Talente zu entfalten, sondern auch die Talente in den Kindern zu entdecken und zu fördern. Dabei sei es wichtig, nicht zu denken, Gott sei ständig unzufrieden mit uns. „Betet zu einem lachenden Jesus.“ ermutigt er die Jugendlichen zum Abschluss.
Besonders hilfreich war der Vortrag von Bernadette Ballestrem, in dem es um Versuchungen im Apostolat ging. Dazu zählt nicht nur schlechte Laune, sondern auch praktische Probleme, Entmutigungen, Streit im Team und wie man damit umgeht. Wo es Schwierigkeiten gebe, gebe es auch viel zu gewinnen. Außerdem könne man die Herausforderungen gemeinsam bewältigen. Anhand der Figuren von Sam und Frodo aus „Der Herr der Ringe“ macht sie deutlich: “Wir sind berufen, uns gegenseitig zu stützen.”
Jede Menge Spaß erlebten die Teilnehmer beim bunten Abend, bei dem sie in Teams verschiedene Aufgaben bewältigen mussten, wie z. B. Fragen zum ECYD beantworten, Papierflieger basteln, Bibelverse aufschlagen. Die Sieger bekamen Sport-T-Shirts mit dem ECYD-Logo geschenkt. Im Anschluss an den bunten Abend gab es die Möglichkeit, eine persönliche Gebetszeit in der Kapelle zu verbringen. Von 22 Uhr nachts bis 7 Uhr morgens wechselten die Leiter sich halbstündig ab und verbrachten Zeit im stillen Gebet vor dem Allerheiligsten. „Ich habe mich schon vorher auf das Wochenende gefreut. Es war einfach Wahnsinn.“ meint Anja Spörl, die Leiterin von „Looking Good – inside and out“, „ich hoffe, dass wir das nächstes Jahr wieder machen.“
Weitere Stimmen aus der Abschlussrunde:
„Es ist eine unglaubliche Ermutigung zu sehen, wie viele Leute an einem gemeinsamen Projekt arbeiten.“ (Rafael, Teamleiter)
„Das Wochenende hat mich daran erinnert, wie wichtig das, was ich im Alltag tue, ist.“ (Raphaela, Coworkerin)
„Ich war froh, hier so viele Leute zu sehen und eine so lebendige Gemeinschaft zu erleben.“ (Lago, Coworker)
„Es ist wichtig, dass wir uns nicht zu sehr selbst beweihräuchern und offene Augen für die Welt haben, in der die Kinder leben.“ (Sophia, Looking Good-Leiterin)
„Es tut gut zu wissen, dass es Leute gibt, die an einen glauben.“ (Jonas, Teamleiter)
„Je mehr wir selbst uns bilden, desto mehr können wir den Kindern auch schenken.“ (Anja, Looking Good-Leiterin)
„Ich finde es schön zu sehen, dass das ECyD hier langsam aber stetig wächst. Ich war selbst mit 13 auf einem Camp und durfte seitdem den Wachstumsprozess mitverfolgen.“ (Bernhard, GetStrong-Leiter)
Im nächsten Jahr wird es voraussichtlich wieder ein Leitungstreffen geben.