
Verliebt, verlobt, verheiratet – Wochenende für Teenager
Vom 13.-15. April drehte sich in Düsseldorf für 24 Jugendliche im Alter von 13-18 Jahren alles um das Thema „Freundschaft, Liebe & Sexualität“. Die Vorträge hielt Pater Klaus Einsle. Ein junges Ehepaar und eine junge Frau, die als Single lebt, gaben den Teilnehmern außerdem einen Einblick in ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema „Beziehung“.
Zu Beginn konnten die Teilnehmer ihre Fragen auf verschiedene Zettel schreiben. Dabei gab es vier verschiedene Kategorien: Was ich selber nicht verstehe. Was ich meinen Freunden nie erklären kann. Was ich vom Wochenende mitnehmen will. Worüber ich gerne mehr erfahren würde. Die Fragen dazu griff Pater Klaus Einsle darauf in seinen Vorträgen auf.
So ging es am ersten Abend gleich um die Frage, warum die katholische Kirche lehrt, dass wir vor der Ehe enthaltsam leben, d.h. keinen Sex haben sollen. Pater Klaus erklärte die Frage in Anlehnung an die „Theologie des Leibes“ des heiligen Johannes Paul II.: Im Wesentlichen ginge es darum, dass unsere Leiblichkeit ein Ausdruck unserer Seele sei. Deshalb wäre es so wichtig, auch nur das mit seinem Leib zu „sagen“, was wir innerlich wirklich damit meinen. Zudem sprach er über die vier Kriterien wahrer Liebe: Treue, Bedingungslosigkeit, Freiheit und Fruchtbarkeit. „Früher war mir irgendwie schon so klar, und ich hab das auch in Gesprächen mit meinen Freunden gesagt, dass ich eigentlich keinen Sex vor der Ehe haben will. Aber ich wusste nie genau, warum eigentlich. Jetzt schon“, so am Ende ein Teilnehmer.
Am Samstag ging es um den Zusammenhang zwischen dem Menschen als „Abbild Gottes“ und der Bedeutung der Sexualität. Gerade in der vereinigenden Verbindung zwischen Mann und Frau in der Ehe sei der Mensch Gott ähnlich, weil er sich ganz hingebe und schöpferisch tätig werde. „Ich spüre in mir eine große Bewunderung für Ehe und Sexualität und wie perfekt das alles zusammenpasst“, meinte eine Teilnehmerin. Besonders interessant fanden die Jugendlichen die „Beziehungspyramide“, die verdeutlicht, wie sich eine gesunde Beziehung entwickeln kann. Dabei stellten sie Fragen wie zum Beispiel, wann man sich zum ersten Mal nur zu zweit treffen sollte oder an welchen inneren Verwundungen Frauen und Männer heute oft leiden würden.
Das Ehepaar Justine und Sebastian Druch gab den Teilnehmern einen Einblick in ihr Leben als junge Familie mit zwei Kindern und die Unterschiede zwischen Mann und Frau. Hier fanden die Gespräche geschlechterspezifisch statt, sodass die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, nur unter Frauen bzw. Männern Fragen zu stellen. Für Katharina (14 Jahre) waren gerade diese Gespräche eine große Bereicherung: „Die Eltern aller meiner Freundinnen sind geschieden. Ich habe schon gar nicht mehr dran geglaubt, dass so eine katholische Ehe möglich ist. Aber nach dem Zeugnis von Justine und Sebastian kann ich wieder glauben, dass man ein Leben lang treu sein kann.“

Beim Grillen am Abend gab es die Möglichkeit, sich zu erholen, Frisbee zu spielen oder in Ruhe Gespräche zu führen. Ein besonders ermutigendes Zeugnis für Singles gab Miriam, die auch mit 23 Jahren (noch) keinen Freund hat: „Es lohnt sich zu warten. Ich bin sehr dankbar für die Zeit, in der ich mich selbst entwickeln kann“, so die junge Hebamme. Wegen ihrer beruflichen Erfahrungen stellten ihr die jungen Teilnehmerinnen außerdem allerhand Fragen zum Thema „Schwangerschaft“ und „Geburt“.
Am Ende des Wochenendes gingen die Jugendlichen bereichert nach Hause:
„Mir hat das Wochenende sehr geholfen, weil die Themen total interessant sind und man sie braucht. Ich habe z.B. einen homosexuellen Freund und habe jetzt viel mehr darüber verstanden.“ (Rebecca, 18)
„Ich habe noch nie so gute und klare Vorträge über Freundschaft und Sexualität gehört wie hier.“ (Michel, 16)
„Für mich war das ein totales Aha-Erlebnis. Ich war sehr in eine weltliche Sicht meines Lebens gerutscht, wo der Körper einen viel zu wichtigen Stellenwert gegenüber der Seele einnimmt. Hier ist mir klar geworden, wie schön der Plan Gottes für uns Menschen ist.“ (Marcella, 13)
Organisiert wurde das Wochenende von der gottgeweihten Frau Bernadette Ballestrem und den diesjährigen ECYD-Coworkern. Im nächsten Jahr soll es voraussichtlich wieder ein Wochenende zu diesen Themen geben.



