
Über Neuevangelisierung und Bewegungen
18 jungen Männer im Alter von 15-18 Jahren aus verschiedenen Teilen Bayerns und Österreichs nahmen vom 9.-12. Februar 2018 am Freundschaftstreffen in Alzgern teil. Viele von ihnen sind schon jahrelang bei Veranstaltungen des Regnum Chrisit dabei. Nun stellte sich die Frage: Was mache ich mit dem, was ich erfahren und erhalten habe? Daher standen die Tage unter dem Thema „Neuevangelisierung, Bewegungen und Regnum Christi“.
Was ist eigentlich Evangelisierung?
In Impulsen und im Austausch beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Thema der Evangelisierung: „Bei der Neuevangelisierung geht es nicht um die Wiederherstellung früherer Zeiten, sondern darum, aus dem Evangelium Christi wieder neu die Inspiration und Antwort auf die Sorgen und Nöte der heutigen Menschen zu finden“ erklärte P. Martin Baranowski und stellte folgende Definition für Evangelisierung vor: Eine durch den Heiligen Geist inspirierte menschliche Mitarbeit zur Wandlung des Lebens gemäß der Botschaft des Evangeliums, die aufgrund der Erfahrung einer selbstlosen, zweckfreien und uneigennützigen Liebe Gottes zu einer persönlichen, lebendigen und tätigen Freundschaft mit Jesus Christus in der Kirche führt. Was ist neu an der Neuevangelisierung? – Nicht das Evangelium soll neu geschrieben oder angepasst werden, sondern es geht darum, die stets gleich bleibende Wahrheit Christi dem heutigen Menschen angemessen zu vermitteln und dabei tiefer einzudringen in den unermesslichen Schatz des Wortes Gottes. Neuevangelisierung bedeutet nicht, dem heutigen Menschen den christlichen Glauben aufzudrängen oder überzustülpen, es geht vielmehr darum, die bleibende innere Schönheit und Wahrheit des Evangeliums Christi zu zeigen und tiefe Überzeugungen wachsen zu lassen.
Rolle der Bewegungen
Die Vielfalt der kirchlichen Bewegungen sowie der konkrete Ansatz des Regnum Christi waren weitere Themen der Tage. In der von der Arbeitsstellt der Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz herausgegeben Schrift „Die Jugendpastoral der neuen geistlichen Gemeinschaften“ werden folgende konkrete Gemeinsamkeiten genannt:
- Die persönliche Christusbeziehung: Veranstaltungen zur Glaubensvertiefung, persönliches und gemeinschaftliches Gebet, geistliche Begleitung, Anbetung, Berufungsklärung, Beichte, Heilige Schrift.
- Das Glaubenszeugnis und damit die Neuevangelisierung/ Glaubensverkündigung: „Der erste Beweggrund, das Evangelium zu verkünden, ist die Liebe Jesu, die wir empfangen haben“.
- Der Einzelne erfährt durch die Gemeinschaft anderer Gläubiger Rückhalt
- Den Bewegungen gehören verschiedene Lebensstände an, die selbstverständlich kollegial zusammenarbeiten und in voller Wertschätzung ihren jeweiligen Dienst versehen.
Als konkrete Formulierung dieser Gemeinsamkeiten beschäftigen sich die jungen Leute auch mit dem im Januar auf der MEHR-Konferenz vorgestellten Mission-Manifest www.missionmanifest.online
Besuch in Altötting und Zeugnisse
Dass die Neuevangelisierung kein Neustart ist, der die Vergangenheit vergisst, sondern aus dem Schatz einer langen Geschichte schöpft, erfuhren der Teilnehmer bei der sonntäglichen Wallfahrt nach Altötting und der Messe in der Gnadenkapelle. So lebt der Glaube immer auch vom Zeugnis konkreter Personen. So berichtete beim Freundschaftstreffen Familienvater und GetStrong Teamleiter Hubert Zeltsperger von seinem persönlichen Glaubensweg und seiner Motivation zum Engagement für die Kirche, und der angehende Bauingenieur Johannes Reichlmair erzählte von seinen Coworkererfahrungen in Mexiko. Nach einem spannenden Rugbytraining hörten die Teilnehmer die spannende Bekehrungsgeschichte und den Glaubensweg von Markus Orlob, der sich auch hauptberuflich im Regnum Christi engagiert.
Gemeinschaft im Noviziat
Die Gemeinschaft des Regnum Christi wurde auch durch den Austausch mit den Novizen erfahrbar. Austausch, gemeinsame Mahlzeiten, Sport und Gebet – Gottesdienst, Anbetung sowie auch die im Regnum Christi praktizierte „Begegnung mit Christus“ mit Bibelbetrachung, Austausch und gemeinsamen Handeln – standen auf dem Programm. Als Apostolatsbewegung möchte das Regnum Christi den Schatz des Glaubens nicht für sich behalten, sondern mit den Mitmenschen teilen. Das konkrete Leben im Alltag aber auch Betreueraufgaben bei GetStrong und Camps, die Teilnahme an den Christustagen in der Karwoche und das Engagement als Coworker sind einige konkrete Möglichkeiten dazu.