
Mit Glauben die Welt verändern – Teamleiterschulung 2019
Über 50 jungen Erwachsene kamen vom 5.-7. April zum jährlichen Teamleitertreffen unter dem Motto „Believe you can change the world“ auf den fränkischen Volkersberg bei Fulda.
Die jungen Leute engagieren sich neben Ausbildung oder Beruf ehrenamtlich in der Jugendarbeit des Regnum Christi. Damit ermöglichten sie allein im Jahr 2018 die Treffen von deutschlandweit 15 Jugendgruppen mit wöchentlichen Gruppenstunden sowie über 100 mehrtätige Veranstaltung von Camps und Wochenenden mit jährlich über 2.300 Teilnahmen. Viele der Teamleiter sind selbst in der Jugendarbeit des ECYD groß geworden, haben sich als Coworker weitergebildet und auch internationale Erfahrung gesammelt. So berichtete Veronika Lanzerstorfer aus dem österreichischen Wels gleich zu Beginn von ihrem Sommereinsatz in Mexiko und stellte fest: „Teamleiter sind einfach der Dreh- und Angelpunkt der Jugendarbeit“.
Sendung eines Teamleiters
In seinem Impulsvortrag am Samstagvormittag regte P. Klaus Einsle die Reflexion über die Rolle und Aufgabe eines Teamleiters an: „Wie sehe ich die Kinder? Wie sehe ich mich selber? Wie sieht Gott die Kinder und wie sie Gott uns? Der Umgang mit Zachäus, Petrus und Maria Magdalena lässt erkennen, dass Jesus nicht nur den Ist-Zustand betrachtet, sondern das Potential sieht, das im Menschen steckt, auch wenn sich aktuell noch nicht viel davon erkennen lässt. Kinder blühen auf, wenn man nicht bei der Gegenwart stehen bleibt, sondern auf die Zukunft ausgerichtet ist.“ Diese Einstellung sollte auch die Teamleiter auszeichnen, die gemäß den Statuten des ECYD eine zentrale Rolle in der Jugendarbeit spielen: „Sie begleiten die Kinder oder Jugendlichen ihres Teams in deren Persönlichkeitsentfaltung und führen sie hin zur Freundschaft und Nachfolge Jesu […] Sie fördern wahre Freundschaften untereinander, zeigen Interesse für jedes Teammitglied und stehen allen zur Seite. Sie beten für die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen, führen persönliche Gespräche und organisieren die Teamaktivitäten“ (Statuten des ECYD Nr. 36).
Vielfältige Herausforderungen
Anschließend begaben sich die Teilnehmer in Kleingruppen und beschäftigten sich in Workshops mit vielfältigen Herausforderungen, denen Teamleiter in ihrer alltäglichen Arbeit begegnen: Die Kenntnis und der richtige Umgang mit der psychologischen Entwicklung von Kinder und Jugendlichen, Methoden und Hilfen für eine altersgerechte und spannende Vermittlung von Inhalten, die nötigen Schritte zur Bewerbung einer Veranstaltung sowie die unerlässliche persönliche Organisation. Die Jugendlichen sprachen auch über die Pflege des Internetkalenders und der damit verbundenen Datenbank.
Jugendschutz und Verhaltenskodex
Am Nachmittag referierte Bernadette Ballestrem (gottgeweihte Frau im Regnum Christi) anhand eines eigens dafür entwickelten Verhaltenskodex über die Ausübung der Aufsichtspflicht und die Beachtung der Bestimmungen des Jugendschutzes. Sowohl allgemeine Leitsätze für den Umgang und das Verhalten untereinander, als auch ganz konkrete Bestimmungen zur Nutzung von Handys, dem (Nicht-)Konsum alkoholischer Getränke, Baderegeln, Transport und Betreuung von Minderjährigen sind darin thematisiert.
Kraft- und Motivationsquelle
Das Feuer und die innere Motivation für ihren Einsatz schöpfen die Teamleiter aus der persönlichen Christusbeziehung und dem gemeinschaftlichen Gebet. Daher wünschten sich die Teamleiter neben festen Gebetszeiten und der täglichen Eucharistiefeier auch eine Nachtanbetung. „Die Kirche ist jung, wenn sie sie selbst ist und wenn sie die immer neue Kraft des Wortes Gottes, der Eucharistie, der Gegenwart Christi und der Kraft seines Geistes jeden Tag empfängt. Sie ist jung, wenn sie fähig ist, immer wieder zu ihrer Quelle zurückzukehren“, schrieb Papst Franziskus dazu in seinem jüngsten Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Christus vivit“ (Nr. 35).
Unersetzbare Protagonisten
„Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht?“ (Jes 43,19). Anknüpfend an diesen Vers aus der Lesung der Sonntagsmesse reflektierte P. Martin Baranowski in der Predigt: „Die Neuheit kommt von Gott, nicht von uns. Gott will sein Werk tun, aber dazu wünscht er sich wie bei Maria unser Ja. Wir brauchen dringend eine Überwindung eines falschen Klerikalismus, der die Aufgabe der Neuevangelisierung ausschließlich an die Priester und Bischöfe delegiert. Wir erleben hier in der Jugendarbeit, dass gerade die Teamleiter eine Aufgabe haben, in der sie nicht nur Empfänger und Konsumenten, sondern als Protagonisten unersetzbar sind und gerade so fruchtbar mit den Priestern zusammenarbeiten.“
Ich habe viel zu geben
„Ich habe gemerkt: Ich habe viel zu geben! – Das möchte ich auch wirklich weitergeben“, meint Gabriel Weidmann, ein 22-jähriger Teamleiter von GetStrong aus dem Chiemgau. „Für mich war das Teamleitertreffen eine wichtige Stütze, für das, was ich machen möchte“, resümiert Johannes Pauls, der mit 15 Jahren der jüngste Teilnehmer war.