
Auf dem Weg zu einer ungezähmten Männlichkeit
„Mir hat die Nachtanbetung und das Wakeboardfahren richtig gut gefallen“, erzählt Benjamin (14). Er ist einer von 10 Jungen im Alter von 14 bis 17 Jahren, die in diesem Sommer an einem ECYD-Camp in Tannheim teilgenommen haben. Ziel des Camps war es, die Jungs im menschlichen, geistlichen und sportlichen Sinn herauszufordern: Dazu gehörte das tägliche Miteinander in der Gemeinschaft, Canyoning, Wakeboarding, Bergsteigen, der Besuch einer ZIP-Bahn, sowie der tägliche gemeinsame Rosenkranz und die Feier der heiligen Messe.
„Der Mann ist vom Temperament her ein Abenteurer und Kämpfer. Es ist für einen Jungen bestätigend und wichtig, an seine Grenzen zu gehen und die Erfahrung zu machen, dass er der Herausforderung gewachsen ist“, weiß Pater Klaus Einsle aus seiner jahrelangen Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. „Das Canyoning brauchte zeitweise echten Mut, aber als die Jungen es geschafft hatten, waren sie erfüllt und strahlten“, fährt er fort. „Die Jungs haben gelernt, über ihren Schatten zu springen“, ist Abraham Stehmer (29), einer der Teamleiter, überzeugt.
„Mir hat am besten das Wakeboarding und Canyoning gefallen. So etwas habe ich noch nie erlebt. Und die Anbetung war richtig schön. Ich war ganz allein mit Jesus und konnte einfach mal richtig mit ihm reden“, erzählt Elias (13). In der Nachtanbetung verweilten die Jungen jeweils 30 oder 60 Minuten einzeln vor der Eucharistie. „Mein absolutes Highlight war die Nachtanbetung. Es war sehr erfüllend und ich konnte dort richtig gut beten. Mir sind einige Dinge aufgegangen, die mir davor nicht bewusst gewesen waren“, fügt Isidor (16) hinzu.
Inhaltlich ging es auf dem Camp um das Thema Männlichkeit. „Identität kann man sich nicht selber geben“, so Pater Klaus. „Die Identität wird einem zugesprochen. Deswegen ist insbesondere die Rolle des Vaters für ein Kind unersetzlich. Er spricht ihm seine Identität zu und stärkt sie darin.“ Die Identität wachse dort, wo die unterschiedlichen Geschlechter in ihrer Verschiedenheit angenommen und gewürdigt werden würden.
„Es erfüllt mich zu sehen, wie die Jungs sich über das Camp freuen. Dafür lohnt sich die Mühe!“ meint Abraham Stehmer. Zudem habe er auch als Teamleiter von vielen Dingen profitiert, wie zum Beispiel von den Gebetszeiten oder den Vorträgen. „Mich hat es überrascht, dass die Jungen jeden Abend stundenlang Gesellschaftsspiele spielen wollten“, teilt Pater Klaus seine persönlichen Erfahrungen, „die Jungs haben das richtig genossen.“ Elias bestätigt das: „Die Spieleabende waren lustig. Ich hatte eine richtig schöne Zeit mit den anderen.“
Geleitet wurde das Camp außerdem von Pater Raphael Ballestrem LC und Pater Alejandro Espejo LC.