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Camps

Spurensuche in und um Altötting

Vom 27.-31. Oktober kamen 23 Jungen aus verschiedenen Teilen Bayerns und Frankens zum Detektivcamp ins Noviziat der Legionäre Christi nach Neuötting-Alzgern. Beim Detektivwettbewerb zu Beginn mussten die Teilnehmer Rätsel lösen, einen versteckten Tresor finden, den Code für einen Handkoffer knacken und dabei ihre Findigkeit, Schnelligkeit aber auch die Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Nach einem Pilgerbesuch in Altötting und einer geistlichen Führung von P. Francisco Sunderland jagten die Jungen in einer Stadtrallye als Scotland Yard einen Mister X, der sich an verschiedenen Stellen des Wallfahrtsortes versteckte, bis er in der Nähe des Kapellplatzes gestellt werden konnte. Da kein echter Detektiv auf spannende Verfolgungsjagden verzichten kann, stand auch eine hitzige Kartfahrt auf dem Programm.

Auf der Suche nach Gott

Welche Spuren gibt es von Gott? Wie können wir ihn finden? – Auch diesen Fragen spürten die Teilnehmer nach. Dazu berichtete Matthias Parzinger, der derzeit eine Ausbildung beim Gebetshaus in Augsburg absolviert, von seinen persönlichen Erfahrungen mit dem Gebet. In den Predigten der täglichen Gottesdienste entschlüsselten P. Martin Baranowski und P. Leonhard Maier die Bedeutung der Zeichen der Liturgie. Br. Johannes Paul Jäger und Br. Jesús Silva zeigten in den Morgenbetrachtungen die Heilige Schrift als direkten Informanten von Gott. Eine Bergwandung am Hochfelln führte die Teilnehmer auf die Spurensuche nach Gott in den Schöpfung, und die abendliche Anbetung bot auch die Gelegenheit zu einer direkten persönlichen Begegnung mit dem Herrn.

 

 

Schiedsrichter, Kompass und Feuermelder

Dass in jedem Menschen ein Detektiv steckt, erläuterte P. Martin Baranowski beim Impuls über das Gewissen: „Wie ein Detektiv untersucht das Gewissen, was gut und schlecht ist, deckt Fehler und Sünden auf, warnt vor Gefahren und ermutigt zu gutem Handeln.“ Gleich einem Schiedsrichter braucht das Gewissen Ausbildung, sucht Hilfe, erfindet nicht Regeln, sondern wendet sie an, soll unparteiisch und gerecht sein, aber kann sich auch irren. Ein Kompass gleicht dem Gewissen, indem er Hilfe zur Orientierung gibt, man lernen muss, wie man damit umgeht, ihn nicht manipulieren darf und ihm auch folgen muss. Schließlich zeigt der Vergleich mit einem Feuermelder, wie ein gutes Gewissen funktionieren soll: Weder lax, ohne zu melden, wenn es brennt, noch skrupulös, indem es ständig Alarm schlägt, wenn nichts ist. Zur Bildung des Gewissens empfiehlt der Jugendseelsorger, auf Gottes Stimme im Gebet zu hören, den Glauben und die Gebote zu kennen, ehrlich das Gewissen zu erforschen, sich gute Freunde, Lektüren und Vorbilder zu suchen, die Hilfe geistlicher Begleitung in Anspruch zu nehmen, eigene Fehler einzusehen und regelmäßig die Vergebung Gottes im Sakrament der Versöhnung zu empfangen – das Angebot dazu nutzten viele Campteilnehmer.

Ein Gefängnisseelsorger packt aus

Einen Einblick in eine ganz andere Welt vermittelt Diakon Alfred Stadler, Seelsorger im Jugendgefängnis Laufen-Lebenau, als er mit Bildern und Geschichten von seiner Arbeit berichtet und dabei aufzeigt, wie die Kirche konkret auch an die Ränder der Gesellschaft geht: Durch falsche Freunde und ein schwieriges Umfeld in der Familie kommen junge Menschen leicht auf die Straße und damit auf die schiefe Bahn. Im Gefängnis suchen dann viele wie der Zöllner Zachäus nach Gott, finden im Glauben Halt und nehmen gern an Gottesdiensten, Firmvorbereitung und kirchlichen Projekten teil. Einige nutzen die Chance zu einer Lebensbeichte, andere wurden sogar erst im Gefängnis getauft. Das ist für viele die Motivation, sich erstmals ernsthaft um eine Ausbildung zu bemühen und ein neues Leben zu beginnen.

Spuren Gottes im Alltag entdecken

Bevor sie sich auf den Heimweg machen, schließen oder erneuern 10 Teilnehmer bei der Abschlussmesse ihren Freundschaftsbund mit Christus im ECYD. „Das ECYD will eine Hilfe sein, auch im Alltag die Spuren Gottes zu entdecken und in der persönlichen Freundschaft mit Christus zu wachsen“, erklärt P. Martin. „Ich möchte mich noch bei Ihnen für das Camp bedanken – es war einfach toll“, sagt ein Teilnehmer beim Abschied und eine Mutter lässt per WhatsApp wissen: „Gabriel erzählte pausenlos von dem schönen Camp.

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